Nachruf Klaus Hanselmann

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder und Freunde der Morbus - Osler Selbsthilfe e.V.,

so begannen viele, viele Berichte und Rundschreiben.
Und viele Mitglieder werden sich erinnern. Unvergessen auch sein „hör ma“, als Einleitung eines Telefonats.
Auftakte von Klaus Hanselmann, wenn er was zu berichten oder Fragen hatte.

Nun ist diese Stimme für immer stumm geworden. 
Klaus Hanselmann ist am 04.01.2024 verstorben.

Wie viele Betroffenen hat auch er lange Zeit unter Symptomen gelitten, die keiner zuordnen konnte. Nasenbluten oft und oft aus heiterem Himmel, Badzimmer, die aussahen wie Schlachtfelder. 

Und wie viele dachte auch er am Anfang, er sei damit allein auf der Welt.

Aber – er ließ es damit nicht auf sich bewenden. 
In Briefen an Zeitungen und Zeitschriften suchte er Menschen mit ähnlichem Schicksal.
Und er fand Kontakt zu einer Gruppe Betroffener in München, die auf ähnlichem Weg zueinander gefunden hatte. Und aus vielen Teilinformationen ließen sich die Symptome nach um nach einer Krankheit einer zuordnen, es kristallisierte sich heraus, dass es sich um Morbus Osler handelte.
Es wäre aber nicht Klaus Hanselmann gewesen, wenn er sich damit begnügt hätte. 
Er rief zusammen von wem immer er Rückmeldungen erhalten hatte, nahm Kontakt zu Ärzten auf und brachte 1996 die Gründung der bundesweiten Morbus Osler Selbsthilfe als Verein auf den Weg (die dann am 28.07.1997 erfolgte).
Darüber hinaus trug er alle möglichen Informationen zur Krankheit zusammen, die er finden konnte, von Ärzten erhielt oder über Kontakte zu anderen Organisationen erhalten konnte.
In Gruppentreffen und per Post wurden die Informationen verteilt.
Viele Betroffene erhielten bei telefonischen Kontakten wichtige Informationen und Hilfestellungen.
Und er organisierte bundesweite Treffen auf denen sich Betroffen informieren und gegenseitig unterstützen konnten, aber auch jeweils neuestes aus ärztlichem Munde erfahren konnten.

Klaus Hanselmann war so ganz wichtige Triebfeder dafür, dass das Wissen über die Krankheit und geeignete Behandlungen verbreitet und vermehrt wurde. Grund dafür, dass heute in der Ärzteschaft erheblich mehr zur Krankheit bekannt ist und Betroffene heute eher Chancen haben, dass ihr Leiden früh erkannt wird. 
Und nicht zuletzt war er auch maßgeblich an der Gründung der Morbus Osler Stiftung beteiligt. Mit dem vorrangigen Ziel, die Erforschung zum Morbus Osler voranzutreiben.

Ein Macher, ohne die wir heute nicht da stünden, wo wir sind. 
Über 20 Jahre leitet er die Selbsthilfe als 1. Vorsitzender, das Amt das er altersbedingt 2016 in jüngere Hände legte. Nicht ohne im Hintergrund weiter als Ehrenvorsitzender beratend und helfend bereitzustehen.
Und auch als seine Kräfte durch die Folgen des Morbus Osler und weiterer Leiden langsam nachließen, war er stets präsent und blieb aktiv.
Wir verlieren durch Ihn ein herausragendes Mitglied, einen großen Menschen, einen Freund.
Er bleibt unvergessen!

Am 22.01.2024 nahmen zahlreiche Menschen in einer bewegenden Trauerfeier von Ihm Abschied. Auch eine Abordnung des aktuellen Vorstandes und ehemaliger Vorstandsmitglieder war anwesend.
Zudem konnte Simone Kesten eine Reihe von Grußtexten von Mitgliedern übergeben.

Den Angehörigen – allen voran seiner Ehefrau Sieglinde, die ihn stets unterstützte und oft auch den Telefondienst übernahm - gilt unser tiefempfundenes Beileid.

Günter Dobrzewski, Ehrenvorsitzender